Im Sommer bin ich im Urlaub meistens auf Hiddensee, und wenn man den Namen der Insel im Englischen wörtlich nimmt, gibt es auf der Insel Verborgenes zu entdecken…

Eines Morgens saßen wir wie gewohnt zum Frühstück draußen und genossen den Blick in die Weite, als sich auf dem Dach des Hauses gegenüber mehrere Möwen niederließen und ihren morgendlichen Spektakel veranstalteten.

Diese Art des morgendlichen Weckrufes erfolgt in Etappen. Gegen 6:30 zwitschern die Schwalben, und während ich noch im Bett liege und lausche, spielen sie bereits fangen. Zu 7:00 sind dann die Hähne zu hören, damit ich nicht wieder einschlafe, und ca. 9:40 gibt es dann das Möwenspektakel. Zu der Zeit haben wir schon frische Brötchen geholt, den ersten Spaziergang durchs Dorf genossen und sitzen nun mit einem Pott Kaffee beim Frühstück.

Doch zurück zu den Möwen auf dem Dach gegenüber… Je mehr Möwen es auf dem Dach wurden, desto lauter wurde das Begrüßungsgeschrei. Dabei ist das Lachen der Lachmöwen von dem Keifen des Platzanspruchs bei den Strummöwen zu unterscheiden.

Nach und nach kehrte auf dem Dach wieder Ruhe ein, als jede Möwe ihren Platz gefunden hatte. Nur einer Möwe behagte es nicht, dass es neben ihr noch andere Möwen auf dem Dach gab. Sie wackelte auf dem Dach hin und her und schimpfte. Schließlich hielt sie neben einer Möwe an und keifte, wie ein altes Waschweib.

Was mich an dem Bild faszinierte, war die Tatsache, dass es die andere Möwe überhaupt nicht zu stören schien, dass neben ihr solch ein Theater aufgeführt wurde. Sie saß und blickte in scheinbar unendlicher Ruhe über die Insel.

Die schimpfende Möwe bot dagegen einen erbärmlichen Anblick – geduckt und beinahe hutzelig in gnadenloser Überanstrengung.

„Hm“, dachte ich mir. „Wenn es mir im Alltag doch auch gelingen würde, so gelassen neben dem ganzen Geschrei neben mir zu verweilen und dann auch noch Entspannung dabei zu erfahren.“

Doch als ich den Gedanken fertig gedacht hatte, stieg in mir die Frage auf, wer in meinem Leben neben mir her schimpft. Mir fiel niemand ein…

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich diejenige bin, die schnell am Schimpfen ist, wenn es nicht so klappt, wie ich es gerade brauche. „Oh, weh……..“ Was hatte ich gedacht – geduckt, hutzelig und überanstrengt? „Ich??? Nein!!!“

So ist das auf Hiddensee, wenn man meint, einfach nur zu frühstücken… Plötzlich wird ‚Verborgenes‘ sichtbar.

Sonnige Grüße,
Anke.

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